Tierhaltung in Zoos ist ein Thema auf welches ich immer mal wieder angesprochen werde. Ich denke das liegt an den vielen Tierbildern welche ich fast täglich auf Instagram poste, dazu aber gleich mehr. Wir haben jetzt zum zweiten mal eine Dauerkarte für einen der schönsten Zoos Deutschlands. Der Zoo Leipzig ist sowas wie unser Ausflugsziel Nummer 1 und immer wieder schön. Ich wollte eigentlich immer Landschaften fotografieren aber ich lebe nicht in den Alpen, am Meer oder anderswo, wo man jetzt direkt sagt wow davon brauche ich ein Bild. Klar man ist mit dem Auto schnell irgendwo hingefahren. Aktuell ist es aber so das wir dann doch lieber in den Zoo fahren.
Na klar an machen Tagen ist es einfach viel zu voll aber als Dauerkarteninhaber ist das nicht so das große Problem, da man immer und jederzeit wieder gehen kann, ohne das man seinen Eintrittspreis quasi verbrannt hat. Uns ist durchaus bewusst das es immer wieder Diskussionen rund um Zoologische Gärten gibt und auch wir gehen nicht blind durch den Zoo aber wir sehen einfach viel mehr Vorteile als Nachteile in einem Zoo, wenn die Haltungsbedingungen den Tieren gerecht werden.
Natürlich kann ich, können wir als Laie kaum einschätzen was welches Tier braucht aber ich glaube behaupten zu dürfen, dass wir doch erkennen ob es einem Tier gut geht oder eben nicht.
Wir sehen es so, dass die Zoologischen Gärten in der heutigen Zeit fast die einzige Möglichkeit der nachhaltigen Arterhaltung sind und ich freue mich immer wieder wenn ich im Zoo Sibirische Tiger oder Nashörner mit Horn sehen kann. Selbstverständlich weiß auch ich, dass ein Nationalpark in der eigentlichen Heimat der entsprechenden Tierarten eine sehr gute Alternative wäre aber es lässt sich eben nicht überall umsetzen. Ein Zusammenspiel aus beiden Möglichkeiten finde ich perfekt auch wenn die Transporte über Kontinente für die Tiere wohl auch nicht das optimale sind. Die Alternative wäre dann aber viele Arten aussterben zu lassen.
Ich glaube man sollte sich von dem Gedanken lösen das Zoos dafür da sind, sich vor einen Drahtzaun zu stellen und auf irgendwelche Tiere zu klotzen. Man versucht heute eine Artgerechte Haltung anzustreben, dass ist nicht immer einfach aber gerade wenn man nach Leipzig schaut, sieht doch vieles schon sehr gut aus. Die Savanne im Afrikabereich, die Tigertaiga, dass Gondwanaland oder das Pongoland. Ich bin auch der festen Überzeugung das die Tiere sich wohlfühlen müssen ehe sie für Nachwuchs sorgen, darüber sollte man auch mal nachdenken.
Ich persönlich finde das man im Zoo viel über das Zusammenspiel von Belichtungszeit, Blende und Iso und somit über das Fotografieren lernen kann. Tiere bewegen sich und die Kunst ist sich Bewegungsunschärfen zu nutze zu machen. Auch das Spiel mit der Tiefenunschärfe gehört dazu aber das wichtigste ist das richtige Fokussieren. Man benötigt Zeit um schöne Fotos im Zoo zu machen, meine Empfehlung ist definitiv eine Dauerkarte, denn alles andere endet im wilden knipsen und somit dem Hoffen auf einen Schnappschuss und somit einen Zufallstreffer.
Hat man eine Dauerkarte, so ist der Zoobesuch absolut stressfrei und man sucht sich ein oder zwei bestimmte Bereiche aus wo man Fotografieren möchte und kann somit ganz entspannt die Tiere beobachten und tolle Bilder machen. Ich nutze im Zoo immer die Zeitautomatik, dass bedeutet ich gebe die Belichtungszeit je nach Bewegungsgeschwindigkeit vor und die Kamera stellt die entsprechende Blende selber ein und das funktioniert wirklich sehr gut. Mittlerweile versuche ich die Belichtungszeit so einzustellen, dass die Kamera auf Offenblende gehen muss, dadurch erhalte ich eine tolle Tiefenunschärfe.
Bei grauem Wetter oder in Gebäuden kommt dann die Iso ins Spiel und dort muss man versuchen einen guten Kompromiss zu finden, welcher aus gut belichteten aber nicht zu verrauschten Bildern besteht. Das alles ist Übungssache aber absolut kein Hexenwerk.
Die richtigen Einstellungen zu finden und zu nutzen ist das eine, was man lernen und verstehen muss. Das zweite ist das Fokussieren. Ich habe am Anfang immer versucht, mit dem automatischen Fokus auf dem Ganzen Bild zu fotografieren, dass funktioniert im Zoo bei voller Sonne und auch nur so lange man keine Ansprüche an Tiefen- und Bewegungsunschärfen hat so halbwegs aber wirkt doch eher zufällig. Klar die Kameras werden immer besser, Smartphones berechnen heutzutage eine Tiefenunschärfe aber das ersetzt nicht das richtige Fokussieren. Ich nutze den bei Sony benannten Flexible-Spot für das Fokussieren. Der Flexible-Spot ist nur ein kleiner Bereich auf dem Sensor und diesen kann man verschieben, so das man ihn immer haben kann wo man ihn gerade braucht. Das bedarf etwas Übung lernt man aber recht schnell. Diesen Flexible-Spot versucht man dann auf das Auge des Tieres zu legen, fokussiert und macht sein Foto. So können bei Offenblende tolle Unschärfen entstehen aber das Auge und der Nahbereich herum, bleiben einfach scharf.
Hin und wieder fokussiere ich auch komplett manuell aber das finde ich bei bewegten Objekten doch sehr schwierig. Es ist machbar und hat einen tollen Lerneffekt aber hier finde ich nutze ich die Möglichkeiten der Kamera und konzentriere mich mehr auf das Motiv und die richtigen Einstellungen.
Im übrigen gibt es kein schlechtes Wetter im Zoo um schöne Fotos zu machen, es gibt nur die falsche Kleidung und die falschen Einstellungen.