Kopterpilot aus Leidenschaft? Immer mal wieder werde ich gefragt, wie ist das eigentlich mit der Fliegerei? Was kostet das? Wie bist du dazu gekommen? Wie geht das und was muss man beachten? Auch in unserem kleinen Forum brannten genau diese Fragen ziemlich schnell auf. Ich hatte ein paar Bilder gezeigt und schon waren die Fragen wieder da. Ich habe mir dann die Zeit genommen und meinen persönlichen Weg zur Fliegerei erzählt. Genau das mache ich jetzt für alle anderen, die das Forum nicht verfolgen auch hier im Blog.
Meinen ersten Kopter habe ich mir im Jahr 2016 gekauft. Es war ein Yuneec Q500G. Diesen habe ich mit meiner GoPro 4 bestückt und konnte somit Videoaufnahmen aus der Luft machen. Ich habe direkt nach Erhalt des Kopters eine Haftpflichtversicherung beim DMFV abgeschlossen, welche ich bis heute habe. Einen Fotomodus hatte der Yuneec in Verbindung mit der GoPro leider nicht. Die ersten Videos waren so toll, so faszinierend das mir die umständliche Handhabung fast egal war. Immer wieder, habe ich mir dann Bilder aus den Videoaufnahmen erstellt aber so ganz das richtige war das einfach nicht. Ich hatte auch immer mal ein Youtubevideo veröffentlicht, diese stießen aber nie auf großes Interesse. Ein Video ist bis heute online und das will ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Der Kopter war relativ groß und sperrig und daher mit dem Fahrrad nicht zu transportieren. Wenn ich fliegen wollte, dann ging das nur mit dem Auto und es musste immer groß geplant werden. Wenn man dann fliegen wollte, musste man die GoPro in einen Käfig befestigen, die Propeller anschrauben und sichern. Das alles war dann doch immer relativ nervig und so bin ich am Ende des Tages nie so oft geflogen wie ich das gerne gemacht hätte. Anfang 2017 verzauberte mich dann aber DJI mit diesem Video, ein Phantom stand schon länger auf meiner Liste aber ich hätte mich damit kaum verbessert was dann aber da gezeigt wurde, war für mich ein Traum.
Als ich das Video gesehen habe, habe ich mich sofort entschieden, den Yuneec umgehend und wie sich leider herausstellte extrem Verlustbehaftet zu verkaufen. Die haben in dem Video, den Kopter einfach im Rucksack, klemmen das Handy an die Steuerung, breiten die Arme aus und schon geht es los. Ich war und bin bis heute extrem fasziniert von dieser kleinen Hummel. Ich fieberte also dem Release entgegen, doch das Teil war in Deutschland, es war in ganz Europa nicht zu bekommen. Überall Wartelisten, überall ausverkauft.
Naja was blieb mir anderes über, ich wollte das Teil unbedingt, also bestellte ich es direkt beim Hersteller, direkt in China. Wie das ging weiß ich nicht, ich hatte Donnerstags bestellt, mit dem Hinweis von einer Lieferzeit von 3 Wochen. Das war besser als alles andere und so stieg die Vorfreude. Sonntags erhielt ich dann bereits eine Mail mit der Sendungsnummer von DHL-Express. Nicht irgendein Sonntag, sondern direkt der erste Sonntag nach der Bestellung. Nach 6 Tagen und zwar am Mittwoch drauf, hielt ich das Paket, direkt aus China in der Hand.
Das Teil wurde ausgepackt, die Akkus wurden direkt geladen und die Firmewareupdates wurden aufgespielt. Man fliegt den Mavic mit der dazugehörigen Fernbedienung, welche das Handy als Display nutzt. Man sollte sich also vorher informieren, welche Smartphones passen und unterstützt werden. Ich habe den Kopter damals in der Fly More Kombo gekauft, dadurch hatte ich von Begin an 3 Akkus, welche mir eine Flugzeit von einer guten Stunde ermöglichen. Das reicht mir immer völlig aus.
Ich bin direkt am ersten Tag in unseren Schrebergarten und habe das Teil in die Luft gebracht. Ja damals durfte man das noch. Die Kinderleichte Handhabung und die schnelle Einsatzbereitschaft sind einfach verblüffend gewesen. Im Vergleich zum Yuneec war und ist das Kindergeburtstag.
Schnell war mein erstes Mavicvideo auf Youtube online und natürlich zeige ich es auch hier:
Am besten lasst ihr die Musik einfach aus 😉
Ein Kopter den man Falten kann, der in jeden Rucksack passt und wo man sich nicht ärgert, wenn man diesen umsonst mit dabei hatte auch wenn man ihn mal nicht im Einsatz hatte. Das ist bis heute wie ein Geschenk. Mittlerweile gibt es noch den kleinen Spark, die Mavic Pro Platinum und ganz neu die Mavic Air. Im Juni soll die Mavic Pro 2 erscheinen und ich hoffe sehr, dass ich stark sein werde.
Anfangs bin ich ohne ND-Filter geflogen und hatte die Bild und Videoeinstellungen auf Automatik. Die Ergebnisse waren nicht so toll, teilweise enttäuschend. Ich versuchte mich an zich Einstellungen aber irgendwie bekam ich keine Aufnahmen zu stande, mit denen ich wirklich zufrieden war. Das machte die GoPro einfach besser. Es mussten also ND-Filter her. Nach langer Suche bin ich Polarpro gestoßen. Dort habe ich mir die Vividserie gekauft. Ebenfalls beim Hersteller bestellt, diesmal aber in den USA. Kostenpunkt 99,00 € für einen 4er, 8er und einen 16er. Wenn es also zu hell ist, Sonne und Schnee zum Beispiel komme ich selbst mit dem 16er nicht hin.
Meine persönliche Ökobilanz ist eine Katstrophe für diesen Kopterkauf und das ärgert mich sehr. Hier hat der „haben-will-effekt“ die Vernunft ganz klar besiegt. Würde mir heute so nicht mehr passieren.
Mit diesen Filtern wurden die Aufnahmen wesentlich besser. Da ich parallel begonnen habe auch mit meiner A6000 zu Filmen, hatte ich gelernt, dass ich maximal mal die doppelte Belichtungszeit zur Framerate nutzen sollte. Das bedeutet bei 25 FPS eben eine maximale Belichtungszeit von 1/50. Das wiederum bedeutet raus aus dem Automatikmodus und rein ins manuelle. Dann dachte ich mir wenn schon manuell dann doch gleich richtig. Ich habe viel mit den Logformaten getüftelt, viele Aufnahmen waren nicht zu gebrauchen. Oft gab es bei mir Frust, weil ich eigentlich schöne Aufnahmen nicht nutzen konnte, weil die Qualität nicht stimmte.
Nun fliege ich seit etwa 6 Monaten mit ganz speziellen Einstellungen. Für eben diese habe ich mir für das Postedit einen Lut gebastelt der für mich sehr gute Ergebnisse liefert. Die Einstellungen sind ein Kompromiss an die Möglichkeit Foto und Video zu machen ohne die Einstellungen zu ändern. Das ist für mich sehr wichtig, da ich das gerne vergesse. Die Fotos gelingen mit 1/50 auch bei Turbulenzen sehr gut, dank des Gimbals der Kamera.
Ich bin kein Freund der Smartphonefotografie aber beim Mavic bin ich zufrieden? Wie passt das zusammen? Der Sensor entspricht in etwa dem eines guten Smartphones und man darf eben keine Wunder erwarten. Der Kopter ist einfach ein Kompriss zwischen Kompaktheit, was für mich das wichtigste ist und der Qualität des Video und Bildmaterials. Es ist wie beim Smartphone auch, bei gutem Licht gute Qualität aber um so schlechter das Licht um so schwieriger wird es. Dank des Log-Profiles und der ND-Filter bekomme ich mittlerweile immer recht brauchbare Ergebnisse und habe einfach immer Spaß, wenn ich abheben kann und die Welt auf dem Display immer kleiner wird.
Früher dachte ich immer, man startet den Kopter, drückt die Aufnahmetaste und düst los um hinterher tolles Footage zu bekommen, dass ist aber absolut nicht so. Man muss das Fliegen, dass Fotografieren und das Filmen in der Luft lernen. Die Kombination aus allen 3 Elementen ist in meinen Augen das schwerste. Obwohl man eigentlich das gleiche macht wie auf dem Boden mit seiner Kamera ist es doch ganz anders da man eben keinen direkten Zugang zum Fluggerät und damit zur Kamera hat.
Hier findet ihr alle Videos, welche ich bisher veröffentlicht habe und in welchen auch Lufaufnahmen zu sehen sind. Die ersten Videos haben keine so tolle Musik, da ich diese umstellen musste damit die Videos nicht von Youtube gelöscht werden. Warum kann sich ja sicher jeder denken.